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Wie Iron Man und Laika Studios mit 3D-Druck die Filmindustrie auf den Kopf stellen

Ana Carolina Rocha | 07.03.2017 | 7 min read

Jedes Jahr rückt der 3D-Druck für die Unterhaltungsindustrie weiter ins Zentrum der Aufmerksamkeit, insbesondere für Filmemacher und Special Effect Studios. 3D-Druck ermöglicht diesen kreativen Köpfen das noch nie Dagewesene schneller und realistischer als jede andere Industrie.

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Bildquelle: 3DPI

Denn für einen einzelnen Film werden nur wenige Anfertigungen der gewünschten Visualisierungen benötigt. So mag es kaum verwundern, dass 3D-Druck beginnt, seinen Platz auf der Entertainment-Bühne zu finden.

Der Einfluss der Technologie auf die Unterhaltungsindustrie hört, um den Erwartungen der Zuschauer gerecht zu werden, nicht auf, zu einer Steigerung der Fertigungsqualität zu führen. In den vergangenen Jahren hat das Budget für Technologie Investitionen fast das Niveau des Budgets der NASA erreicht, wie diese Infographic von Universe Today zeigt.

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Quelle Grafik: Universe Today

Aufgrund der Tatsache, dass viele Einnahmen der Filmindustrie aus erfolgreichen Filmen wieder in innovative Technologien investiert werden, werden diese ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Industrie 4.0. Für die Unterhaltungsindustrie geht es dabei lange nicht mehr nur um die Fertigung von Prototypen: Auch Raumschiffe, Maschinen, Gebäude, Einrichtungsgegenstände, sowie futuristisch anmutende Kostüme und Prothesen werden benötigt.

1) IRON MAN: Schnelle Produktion von futuristischen und authentischen Kostümen

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Iron Man Systemingenieur Jason Lopes wurde eigens wegen seiner Erfahrung in Rapid Prototyping und Produktionen mit geringer Stückzahl eingestellt. 3D-Druck verhalf der Produktion dazu, einen realistischen Iron Man Anzug schneller und effektiver zu fertigen als dies jemals möglich gewesen war. Für Bühnenbildausstatter und Kostümdesigner vergrößerter dieser Fortschritt das Spektrum an Möglichkeiten.

“Die Dehnbarkeit des Anzugs konnte durch die Einführung von 3D-Druck in die Produktion stark verbessert werden, was den Schauspielern durch die Kombination von festen und dehnbaren sowie durchsichtigen Materialien ermöglichte, sich den Anforderungen der Szenen entsprechend zu bewegen und zu interagieren. Die Färbung und Fertigstellung stellen Vorteile des 3D-Drucks dar und die anfallende Nachbearbeitungszeit fällt im Vergleich zu anderen Arten der Fertigung sehr viel geringer aus. Schließlich geht es nicht darum, den Hauptcharakter als einen simplen Menschen darzustellen, sondern als einen Superhelden, der in beeindruckenden Kämpfen sein Leben riskiert.

Jason Lopes, Iron Man Systemingenieur

Nicht nur für die Produktion bietet 3D-Druck neue Möglichkeiten, auch Iron Man Fans haben durch die digitalen Dateien die Möglichkeit ihren eigenen Superhelden Anzug online zu bestellen oder mit ihrem 3D-Drucker selbst auszudrucken. Für das Merchandising von Filmen hat eine neue Ära angebrochen.

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Bildquelle: Techcrunch

2) LAIKA: 3D gedruckte Stop-Motion Animationen

Auch auf Stop-Motion Animationen lässt sich die Feststellung übertragen. Die Arbeit in den Animationsstudios hat sich schon immer als anspruchsvolle Kunst bezeichnen lassen, die das Digitale mit dem Physisch-Realen verbindet und die Grenzen somit verschwimmen lässt. Das Flair von Stop-Motion Animation kann jedoch nur durch das Zusammenspiel von realen Objekten und animierten Räumen erzielt werden. Laika, das Animationsstudio hinter The Nightmare Before Christmas, Coraline, and Kubo, ist mit einer Methode vorangeschritten, die den Produktionsprozess beschleunigt und die emotionale Ausdruckskraft der animierten Charaktere verbessert.

Die Mimik stellt unterschiedliche Gefühlslagen und Emotionen der Figuren über die Handlung des Films hinweg dar und macht somit einen zentralen Bestandteil für die Authentizität der Charakterzüge aus. Laika hat diese Erkenntnis umgesetzt und, mit dem Ziel den Animationsprozess zu vereinfachen, 400 unterschiedliche Köpfe von Jack Skellington, der Hauptfigur von The Nightmare Before Christmas kreiert. Jedoch handelte es sich dabei noch immer um handgefertigte Objekte.

Coraline war der erste Film, bei dem für die Kreation von 20.000 unterschiedlichen Gesichtsausdrücken 3D-Druck angewendet wurde. Diese große Spannbreite an unterschiedlichen Emotionen hat zu einer verbesserten Darstellung von Emotionen geführt.

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Bildquelle: digg.com

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Bildquelle: digg.com

Im Jahr 2014 waren daraufhin ParaNorman und Boxtrolls die ersten Produktionsunternehmen, die farbigen 3D-Druck verwendeten, der in ihrem letzten Film eine Anzahl an 52.000 Drucken mit bahnbrechend detaillierten Gesichtsausdrücken erreichte, wodurch große Kosten- und Zeitmengen eingespart werden konnten.

Einen Kassenerfolg von fast 75 Millionen USD erzielte der Film Kubo – Der tapfere Samurai im Jahr 2016. Er wurde vielfach dafür ausgezeichnet, die Grenzen von animierten Filmen hinsichtlich Farbe und Kantenschärfe neu zu definieren. Zum Einsatz kamen 22 Millionen unterschiedliche Puppenköpfe, die die Bandbreite an Gesichtsausdrücken der unterschiedlichen Charaktere abbildeten und bei deren Fertigung für einzelne Puppenbestandteile sogar 3D-Druck verwendet wurden.

Da 3D-Druck maßgeblich zu der Detailliertheit und Ausdruckskraft der Stop-Motion Charaktere beiträgt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Technik auch bei traditionellen Spezialeffekten Verwendung finden wird.

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Bildquelle: Indie Wire

(Quelle: Digg)

3) NUKE wird Teil der 3D-Druck Revolution

Foundrys NUKE ist wohl das in der Branche führende Programm für Spezialeffekte und visuelle Modellierung. Es hat seit Jahren die Messlatte für die visuelle Darstellung so hoch gelegt, wie es in der Filmografie nur möglich ist. Doch auch das Team hinter NUKE erkennt, dass es eine Verbindung des Physischen und Digitalen gibt, weswegen sie eine in deren Software integrierte 3D-Druck Anwendung ankündigen, die die Verknüpfung unterstützen soll. Dieser Schritt hat auch dazu geführt, dass NUKE den Ruf “Photoshop des 3D-Drucks” trägt.

Insgesamt lässt sich ein Verschwimmen der Disziplingrenzen im Bereich animierte Grafik, Videospielentwicklung und Virtual Reality feststellen - allesamt exponentiell wachsende Industrien, die ihre physische Form im 3D-Druck finden (sie alle teilen im Kern die gleiche 3D-Modell Basis).

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Sunglasses designed in MODO for 3D Printing
Image Source: The Foundry

Was kommt als nächstes?

Kunst und Technologie gehen Hand in Hand um mithilfe von neuen Technologien außergewöhnliche Produktionen zu ermöglichen. Aufgrund der Tatsache, dass diese meist kostengünstiger und schneller als traditionelle Methoden produzieren, ebnen sie den Weg für die kommenden Produktionen, die in ihre Fußstapfen treten werden.

Unser nächster Blogeintrag wird sich darauf fokussieren, wie 3D-Druck für Spezialeffekte wie realistische Modelle und Gesichtsprothetik verwendet werden kann. Außerdem wird es darum gehen, wie es die Produktion von Musikvideos und -instrumente verändert.

 

 

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